Hanfsamen als Nahrungsmittel
Die Hanffrucht, der bis zu einem halben Zentimeter große Samen, setzt sich aus einer faserigen Schale und dem öligen Kern zusammen. Er zeichnet sich vor Allem durch sein einzigartig ausgeglichenes und komplexes Aufkommen an ungesättigten Fettsäuren aus. Das Verhältnis der essentiellen Säuren Omega-3-Alpha-Linolsäure und Omega-6-Linolsäure kommt dem dem menschlichen Körper eigenen Verhältnissen (1:3) am nächsten und stellt die korrekte Funktion des Metabolismus sicher.
Hanföl enthält auch die seltene Omega-6-Gamma-Linolsäure, welche unter Anderem für die wohltuende Wirkung auf die Haut verantwortlich ist. Außer wertvollen Fetten finden wir im Samen die einzigartigen Eiweiße: Edestin, Albumin und weitere gut verdauliche essentielle Fettsäuren (EFS). Des Weiteren Saccharide, vorwiegend in Form von Faserstoffen, eine breite Skala an Vitaminen B1, B2, B6, C und E, sowie Mineralstoffen, Wasser, Aschegehalt, Chlorophyll, Lecithin, Phytin und Gamma-Linolensäure mit starker antibakterieller Wirkung.
Gesunde Ernährung, frische Ernährung
Die Regel, dass die gesündesten Mahlzeiten die frischen oder nur leicht wärmebehandelten sind, gilt bei Hanf in doppelter Weise. Für die Erhaltung der Qualität der essentiellen Fettsäuren sollten weder die Samen noch das Öl auf über 45 °C erhitzt werden. Das gepresste Öl sollte nicht nur vor Hitze, sondern auch vor Luftkontakt und Lichteinwirkung geschützt werden. Oxidation der Säuren bewirkt nämlich ein Ranzigwerden der Säuren und macht diese ungenießbar. Wie also mit dem Hanf umgehen? Ich führe einige Beispiele aus der eigenen Küche auf:
Ungeschälte Hanfsamen in der Küche
Ganze Samen sind ein geeigneter Bestandteil eines gesunden Frühstücks. Unverarbeitete rohe Samen streue ich auf
geschmiertes Brot oder ins Müsli, durch Keimen gewinnen sie an Feinheit und Geschmack. Etwas festere Schale wird durch Erwärmen weich, ich gebe sie deshalb zu bereits gekochten, noch warmen Teigwaren, Reis oder Soßen hinzu. Ein bewährtes Rezept sind auch in einer Mohn- oder Fleischmühle gemahlene Samen.
Geschälte Hanfsamen in der Küche
Ein eigenes Kapitel stellen geschälte, also von der Schale befreite Samen dar. Was den Geschmack angeht, kommt ihnen
kaum eine andere Delikatesse gleich. Sie lassen sich nahezu allem hinzufügen (oder allein als Nüsse essen), mit Wasser gemischt bilden sie eine bekömmliche Milch (mit Obst dann einen erfrischenden Cocktail), meine Lieblingskombination ist ein Obstsalat mit geschälten Samen bestreut und mit Zitrone beträufelt.
Hanföl in der Küche
Hanföl ist wunderbar allein zu Gebäck, in Salaten und Aufstrichen. Es wird schnell ranzig, deshalb wird empfohlen, es im Kühlen aufzubewahren und am besten innerhalb eines halben Jahres nach Anbruch der Flasche aufzubrauchen.
Hanfmehl
Das Mehl wird in Backwaren (10-15%, es können auch ganze Samen zugegeben werden) oder Soßen zugegeben.
Geröstete Hanfsamen
Als ''gesunde'' Alternative zu Chips können geröstete, mit Salz oder Gewürzen abgeschmeckte Hanfsamen empfohlen werden, süß schmecken sie in Karamell gehüllt. Durch das Rösten (ähnlich wie durch Backen) gehen jedoch ungesättigte Fettsäuren und weitere wertvolle Vitagene verloren.